Marc Miner, Gitarre, Gesang & Hut
24.3.2014, Casablanca Wien
Das Casablanca ist gut gefüllt, das Bier rinnt die Kehle hinab als wäre es Öl und ca 100% Kettenraucher im Publikum. Nicht, dass ich das gutheißen möchte, ich will mir ja nicht den Zorn der Gesundheitspolizei zuziehen, wer weiß schon, wer da aller mitliest, aber so war es.
Gegen 21:00 betritt ein Hut, also genauer gesagt ein Cowboyhut mit darunter steckendem Mann, die geschätzt briefmarkengroße Bühne. Ein Wunder, dass die Gitarre da auch noch Platz hatte.
Der Mann unter dem Hut heißt Marc Miner und spielt sich quer durch das Countrygemüsebeet mit Ausflügen in die Pop- und Rockgewächshäuser. Mit “Into The Great Wide Open” beginnt sein Set, da hat er sich meine Sympathien schon ergaunert, der Schlawiner, Tom Petty ist ein Halbgott und wer eine respektable Version dieses Liedes zum Besten gibt, der kann kein Schlechter sein. Launige Ansagen an das Publikum folgen, ebenso CCR, Kenny Rogers und die Dingens Spears. Die Hörerschaft singt, wenigstens teilweise, brav mit, Kollege Ge fällt fast unangenehm auf.
Doch dann passiert Herrn Miner ein Faux Pas, er versucht sich an Houstens unsäglich grausamer ich-stech-mir-lieber-ins-Ohr-bevor-ich mir-diesen-Scheiß-anhör-Ballade “I Will Always Love You”, das Publikum verfällt in eine mittlere Schockstarre, die Mitsinganimationen verhallen nahezu unbeachtet (Kollege Ge fällt unangenehm auf). Aber auch diese 5 Minuten gehen vorüber und danach geht es wieder klassisch countryesque weiter, so mag man das.
Irgendwann im Laufe des Abends wandert der Hut in der Hand einer chramanten Dame durch das Casablanca, jeder Anwesende zahlt brav seinen Obolus, Marc Miner ist es wert. (Ar)
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.